Zum Inhalt springen

Bei Kömmerling stimmt die Chemie

Pirmasenser Hersteller von Dicht-und Klebstoffen steigert Umsatz – Weitere Investitionen

PIRMASENS. Die Kömmerling Chemische Fabrik GmbH, Pirmasens, wächst weiter. Der Hersteller von Kleb- und Dichtstoffen mit Beschäftigten in Pirmasens hat den Umsatz 2015 um über 5 Prozent gesteigert. Auch für 2016 rechnet das Unternehmen mit Zuwachs, investiert weiter am Standort Pirmasens.

Auf knapp 150 (Vorjahr 142,1) Millionen Euro steigerte Kömmerling Chemie den Umsatz im europäischen und asiatischen Geschäft 2014/15 (30. September), wie Geschäftsführer Bernd Helfrich informierte. Mit der im April erworbenen Chemical lnnovation Limited in Preston/Großbritannien, einem Hersteller von Haftvermittlern für den Automobilbereich, betrug der Umsatz 157,1 Millionen Euro. Die Branche für Kleb- und Dichtstoffe wuchs laut Helfrich um 3 bis 4 Prozent; für die deutsche chemisch pharmazeutische Chemie geht der Verband VCI für 2015 von einem stagnierenden Umsatz aus, vor allem infolge gesunkener Herstellerpreise.

Wachstumstreiber sei zum einen eine erhöhte Nachfrage nach energieeffizienter Verglasung gewesen, so Helfrich: in Großbritannien hätten sie einen Zuwachs von 20 Prozent verzeichnet, zurückzuführen auf die Auflösung eines Renovierungsstaus. Auch in den USA habe man bei Glas zugelegt. Mehr als verdoppelt habe sich der Bereich Erneuerbare Energien; hier seien sie gewachsen mit einem chinesischen Solarmodule-Hersteller, der für den heimischen Markt produziere. Dieser Bereich hatte bisher einen Umsatzanteil von 3 Prozent; 53 Prozent des Umsatzes werden bei Isolierglas erwirtschaftet, 31 Prozent im Transportwesen, 13 Prozent bei Industrie und Bau.

Während der Export mit einer Quote von 68 Prozent gut lief, sei man in Deutschland nicht gewachsen, so Helfrich. Hier herrschte ein „immenser Wettbewerbsdruck“ durch Osteuropa. Dieser Preisdruck mache den Vorteil günstiger Rohstoffkosten zunichte. Dies spiegelte sich auch im Ergebnis wider, das mit 11,7 (Vorjahr 11,4) Millionen Euro nur leicht stieg.

2016 plant Helfrich mit etwa 6 Prozent Zuwachs, trotz eines Rückgangs in Russland und auch in China, wo neben der bestehenden Klebstoffproduktion für Isolierglas eine für Nutzfahrzeuge entstehen soll. In China beschäftigt Kömmerling 27 Menschen, in Großbritannien 40, in Pirmasens und Langelsheim 304 und 35.

Keine strukturellen Veränderungen hatte laut Helfrich der Verkauf der Mutter Royal an die US-Investoren American Securities 2015 zur Folge. Wachstum bleibe das Ziel. 5 (rund 4) Millionen Euro sollen dafür 2016 bei Kömmerling investiert werden, vor allem in Pirmasens.

Quelle: Rheinpfalz, 30.Januar 2016