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Bei Kömmerling wird ab Oktober kräftig durchgerührt

Butterfly-Planeten-Mischer gestern angekommen – Lieferung durch das Hallendach – Inbetriebnahme für Herbst geplant

Bei Kömmerling-Chemie ist es manchmal wie in einer Bäckerei, nur in groß und chemisch. Da werden verschiedene Zutaten in eine Teigmaschine gegeben, durchgemischt und am Ende kommt ein Produkt raus, das verkauft wird. Eine solche Teigmaschine, ebenfalls in groß und in chemisch, wurde gestern in die Zweibrücker Straße geliefert.

Natürlich spricht Kö-Chemie nicht von einer Teigmaschine, sondern von einem Butterfly-Planeten-Mischer. Butterfly (das englische Wort für Schmetterling), weil die Knethaken in Form eines Schmetterlings gebaut sind. Planeten, weil sie sich ähnlich wie die Himmelskörper sowohl um einen zentralen Punkt, als auch um sich selbst drehen. Mit einem Kran wurde der Mischer am Morgen über das Dach in die Produktionshalle gehievt. Dort wird zeitnah mit den Installationsarbeiten begonnen. Dazu gehört auch die Einrichtung der Elektrik und die Montage der Rohre für die Energieversorgung und die Flüssigrohstoff-Anbindung.

Beim Bäcker ist es Mehl und Wasser, was als Basis in den Mischer kommt, bei Kö-Chemie sind es Polymere. Statt Salz, Hefe oder andere Zutaten, kommen beim Traditionsunternehmen Füllstoffe, Farben oder Katalysatoren in den großen, 1.300 Liter fassenden Rührkessel, der unter den Mischer gefahren werden kann. Das ergibt eine sehr dickflüssige Substanz, die von der 20 Tonnen schweren Maschine kräftig durchgemischt wird. Am Ende des Mischvorgangs entstehen so genannte MS-Polymere oder Hybrid-Klebstoffe. Die werden in Kartuschen oder in wurstähnliche Schlauchfolien gepackt. Gebraucht werden diese Materialien vor allem in der Automobilindustrie, etwa zum Dichten von Kühlanhängern oder zum Verkleben von Bus und Autoteilen (siehe Hintergrund).

Rund zwei Jahre vergingen von der Planung bis zur gestrigen Anlieferung des Butterfly-Planeten-Mischers. Wo der Bau dieser Maschine in Auftrag gegeben wurde, möchte Dr. Knut Göke, Leiter des Produktmanagements bei Kö-Chemie, nicht verraten. Die Kosten hingegen schon: „350 000 Euro von der Idee bis zur Installation“. Die Inbetriebnahme der Maschine, die von einem einzigen Mitarbeiter bedient werden kann, ist für Oktober geplant.

Dann beginnt auch das neue Geschäftsjahr des Unternehmens. Rund fünf Millionen Euro seien im letzten Jahr investiert worden, schwerpunktmäßig in die Effizienz und Produktivität des Betriebs. Dies soll sich künftig ändern, auch wenn in etwa jährlich die gleiche Investitionssumme geplant ist. „Wir sind momentan gut ausgelastet, deswegen liegt unser Fokus künftig auf der Kapazitätserweiterung“, steht für Göke nicht mehr das „Wie“ sondern das „Wie viel“ im Vordergrund. Und weil die Firma auf dem Betriebsgelände platzmäßig etwas begrenzt sei, wurde die Produktionshalle mit einer zweiten Etage in die Höhe erweitert. „Wir haben noch einige weitere Themen auf unserer Agenda, aber alles zu seiner Zeit“, möchte sich Göke nicht in die Karten schauen lassen. (pci)

Quelle: Pirmasenser Zeitung, Donnerstag 4. August 2016

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Maßarbeit: Der neue Butterfly-Planeten-Mischer der Kömmerling-Chemie wurde gestern mit einem Kran durch das Dach in die Produktionshalle gehievt. (Foto: Kömmerling-Chemie)

Hintergrund

Kleben macht Schlank

Kö-Chemie liefert der Automobilindustrie Klebstoffe. Der Vorteil des Klebens liegt vor allem in der Gewichtsreduktion. „Jedes Kilo, das beim Bau eines Lasters gespart wird, kann später mit hintendrauf gepackt werden“, erklärt der Produktmanagementleiter bei Kö-Chemie. Klebstoff habe aber noch weitere Vorteile: „Wo Klebstoff statt Nieten verwendet werden, kann kein Rost entstehen“, weiß der Experte. Außerdem verteile sich die Spannung bei geklebten Teilen auf die gesamte Fläche. In modernen Autos befänden sich heute etwa 15 bis 18 Kilo Klebesubstanzen, in einem Lasteranhänger um die 200 Kilo. Trotz des hohen Anteils sinkt dadurch das Gesamtgewicht im Vergleich zu anderen Bauweisen. (pci)

Weitere Informationen und Belegexemplar an:

Kömmerling Chemische Fabrik GmbH
Zweibrücker Str. 200
66954 Pirmasens
Tel: +49 6331 56-2330
Fax: +49 6331 56-1110
E-Mail: alexandra.rohr@hbfuller.com
www.koe-chemie.de